Samstag, 8. April 2017

[Rezension] Die Mitternachtsrose - Lucinda Riley

Titel: Die Mitternachtsrose
Autor:  Lucinda Riley
Genre: Roman
Bereits gelesene Bücher der Autorin: Der Lavendelgarten (5+), Das Orchideenhaus (5+), Das Mädchen auf den Klippen (5+)
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann



"Innerlich aufgelöst kommt die junge amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley im englischen Dartmoor an, wo ein altes Herrenhaus als Kulisse für einen Film dient, der in den 1920er Jahren spielt. Vor ihrer Abreise hat die Nachricht von Rebeccas angeblicher Verlobung eine Hetzjagd der Medien auf die junge Frau ausgelöst, doch in der Abgeschiedenheit von Astbury Hall kommt Rebecca allmählich zur Ruhe. Als sie jedoch erkennt, dass sie Lady Violet, der Großmutter des Hausherrn Lord Astbury, frappierend ähnlich sieht, ist ihre Neugier geweckt.
Dann taucht Ari Malik auf: ein junger Inder, den das Vermächtnis seiner Urgroßmutter Anahita nach Astbury Hall geführt hat. Je mehr Rebecca aber in die Vergangenheit und in ihre Rolle eintaucht, beginnen Realität und Fiktion zu verwischen – und schließlich kommt sie nicht nur Anahitas Geschichte auf die Spur, sondern auch dem dunklen Geheimnis, das wie ein Fluch über der Dynastie der Astburys zu liegen scheint…"




"Die Mitternachtsrose" war mittlerweile mein vierter Roman von Lucinda Riley und ich bin weiterhin restlos von ihr und ihren Werken begeistert. Die Geschichte rund um das indische Mädchen Anahita hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen, nein, das Buch hat mich vielmehr komplett in sich aufgesogen. Für kurze Zeit war ich selbst Anahita, reiste von Indien nach England, schloss Freundschaften und verliebte mich mit ihr. Natürlich konnte ich auch ihren Schmerz spüren und ihre Verluste haben mich hart getroffen.

Lucinda Rileys Bücher lassen sich kaum in Worte fassen. Sie sind sensibel, tiefgründig und sie nehmen einen als Leser einfach mit auf eine Reise in eine unbekannte Welt. So war es auch in "Die Mitternachtsrose".

Erstaunlich find ich es jedes Mal, das Lucinda Riley ihren Figuren so viel Leben einhauchen kann. Alle haben eine Seele und eine eigene Geschichte, die von der Autorin in nur wenigen Sätzen aufs Papier gebracht wird. Erstaunlich finde ich deswegen nach wie vor ihren Schreibstil, denn sie packt soviel Herzblut in jedes ihrer Bücher!




- Anahita -

Wir lernen Anahita zu Beginn der Geschichte an ihrem 100. Geburtstag kennen. Sie hat ihre gesamte Familie um sich versammelt, trauert im Stillen aber immer noch um einen verlorenen Sohn, von dem sie weiß, dass dieser noch leben muss, obwohl sie von ihrer guten Freundin Indira längst eine Sterbeurkunde bekommen hat.

Anahita lässt sich davon aber nicht abbringen, sie glaubt bis zum Schluss daran, ihren Sohn noch einmal wiedersehen zu dürfen, verstirbt dann aber, nachdem sie gespürt hat, dass es nun auch mit ihrem Sohn zuende gegangen ist. Ihre Geschichte soll aber nicht vergessen werden ...

Anahita ist ein herzensguter Mensch. Im Laufe des Buches lernen wir fast ihre gesamte Lebensgeschichte kennen, wir reisen mit ihr von Indien nach England, erleben Freundschaften mit ihr und erfahren, dass sie lieber anderen hilft, als an sich selbst zu denken. Anahita hat mich mit ihrer Geschichte berührt, sie hat mir gezeigt, was Menschlichkeit bedeutet und wie unsere Gesellschaft eigentlich sein sollte ...

- Rebecca -

Wie der Klappentext bereits andeutet, geht es auch um eine junge, amerikanische Schauspielerin, die nach England kommt und in Astbury Hall einen Film drehen soll. Schnell freundet sie sich mit dem gegenwärtigen Lord des riesigen Anwesens an, der findet, dass sie seiner verstorbenen Großmutter sehr ähnlich sieht.

Als ein junger Inder in Astbury Hall auftaucht, wird auch sie in eine der dramatische Geschichte gezogen, obwohl sie gerade selbst einige Probleme hat.

Rebecca fand ich ebenso interessant. Sie ist eine Frau, die ihren Weg noch nicht so recht gefunden hat und gerade dabei ist, ihr Leben neu zu ordnen.

- Ari -

Ari glaubt seiner Ur-Großmutter Anahita erst einmal nicht, als diese ihm einen Brief in die Hand drückt und von ihm verlang Nachforschungen über ihren doch längst verstorbenen Sohn anzustellen. Der junge Inder ist auch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und interessiert sich eigentlich gar nicht für die Lebensgeschichte seiner Großmutter ...

Zum Glück wandelt er sich im Laufe der Geschichte, denn am Anfang habe ich ihn und seine Arroganz förmlich gehasst! Irgendwann begreift er allerdings, was im Leben wirklich wichtig ist ...




Am liebsten würde ich bei den Charakteren noch alle anderen Personen beschreiben, die mir während des Lesens ans Herz gewachsen sind, doch dies würde wohl den Rahmen sprengen. Ich möchte aber erwähnen, dass ich wieder einmal begeistert bin, wie viel Leben Lucinda Riley ihren Figuren einhaucht. Sie alle berühren und sind Teil des großen Ganzen.

"Die Mitternachtsrose" ist die Geschichte der jungen Anahita, die in ihrem Leben viel durchmachen musste. Zusammen mit ihr gehen wir auf eine Reise und müssen versuchen, unseren eigenen Weg zu finden. Beeindruckend und wirklich ergreifend fand ich Anahita und ihre Menschlichkeit. Sie wird oft ausgestoßen, doch anstatt zu kapitulieren, kämpft sie immer weiter und hilft denen, die ihr ans Herz gewachsen sind. Hier zeigt sich wieder einmal, dass Geben viel wichtiger als Nehmen ist und das man alles, was man aussendet, irgendwann zurück bekommt.

Mein viertes Buch der irischen Autorin hat mich wieder einmal vollkommen in sich abtauchen lassen. Die Beschreibungen des Lebens in Indien fand ich sehr interessant und die Einblicke in diese uns so fremde Kultur waren sehr intensiv. England als zweites Setting fand ich auch hier wieder wunderschön. Ich liebe solche alten Familienanwesen und ich kam mir beim Lesen vor, als könnte ich selbst durch Astbury Hall spazieren.

Natürlich ist "Die Mitternachtsrose" keine durchwegs fröhliche Geschichte. Anahita muss besonders in England, als sie meint ihre große Liebe gefunden zu haben, sehr viel durchmachen und alles endet sehr tragisch! Beim Lesen kamen mir wieder einmal die Tränen.

Originell fand ich die Wendung am Ende des Buches, die ein wenig Psycho war, mir als Thrillerfan aber absolut gefallen hat. Der Epilog selbst dann zum Schluss sehr schön, aber auch todtraurig! Auch hier hat es mir förmlich das Herz zerrissen!




"Die Mitternachtsrose" von Lucinda Riley war mal wieder ein sehr intensives Leseerlebnis mit sehr
vielen Tränen und sehr viel Platz zum Nachdenken. Besonders Indien als Schauplatz hat mir gut gefallen und die ganzen Verstrickungen und Geheimnisse haben mich auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Wer Lucinda Riley noch nicht kennt, sollte unbedingt einmal ein Buch von ihr lesen!


2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    super, dass dich Riley nach wie vor so packen kann! Wenn du so weitermachst, bist du bald mit ihren Büchern durch und wartest sehnlichst auf eine Neuerscheinung von ihr.

    Ich mochte das Buch total gern, aber das Ende war mir etwas zu viel. :D Das hat mir weniger gepasst. Doch dieses schillernde Indien mit all seinen satten Farben und exotischen Gerüchen habe ich noch immer vor Augen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      Ich fand das Buch von allen die ich bisher gelesen habe, echt am besten. Ich habe mich teilweise echt so gefühlt, als wäre ich in Indien und in England, einfach toll!

      Und ich weiß, was du meinst! :D Ich fand aber, dass das letzte Kapitel dann wieder typisch Ryiley war, schön noch mal was Trauriges vor dem Zuschlagen! :P

      Liebe Grüße
      Jessi

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