Freitag, 13. Mai 2016

[Rezension] Das Feuerzeichen, Rebellion - Francesca Haig

Titel: Das Feuerzeichen (Band 2), Rebellion
Autor: Francesca Haig
Genre: Dystopie
Verlag: Heyne fliegt
Seitenzahl: 480
Cover und Inhaltsangabe ©  Heyne fliegt

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!

Achtung! Band 2 einer Reihe! Rezension enthält Spoiler!



"In der düsteren Welt der Zukunft herrscht eine Zweiklassengesellschaft: Die perfekten Alphas regieren und genießen alle Privililegien, die Omegas – ihre vermeintlich weniger perfekten Zwillinge – werden tagtäglich unterdrückt und gedemütigt. Nachdem die Insel der Omegas zerstört wurde, ist Cass, zusammen mit ihren Freunden Piper und Zoe, auf der Flucht. Irgendwo jenseits des Ozeans, so hoffen sie, gibt es ein Land, in dem das Omega-Brandzeichen auf ihrer Stirn keine Rolle mehr spielt. Doch dazu müssen sie erst einmal an die Küste gelangen, und Cass' ruchloser Zwillingsbruder Zach ist ihnen dicht auf den Fersen ..."




Im letzten Jahr hat mich ein Buch besonders begeistert und mich noch tiefer in das Genre der Dystopien gezogen. "Das Feuerzeichen" war eines meiner Jahreshighlight, denn ich mochte die Idee rund um die Alphas und Omegas und auch die Protagonistin hatte ich direkt in mein Herz geschlossen. Umso mehr habe ich mich auf den Folgeband gefreut, den ich gleich nach Erscheinen verschlingen wollte. Für den ersten Band hatte ich schließlich nur wenige Tage gebraucht, da mich die Geschichte so in den Bann gezogen hat.

Leider setzte bei mir schon nach den ersten Seiten eine gewisse Ernüchterung ein. Es brauchte sehr lange, bis ich mich wieder in die Geschichte eingefunden habe, denn ich hatte Probleme, alle Geschehnisse noch einmal zusammenzusetzen. Leider plätschert alles hier auch nur so vor sich hin und der Flair des ersten Bandes, besonders die Geschichte zwischen Cass und ihrem Bruder, verlor sich für mich immer mehr.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar immer noch recht düster, aber sie hat es in diesem Teil leider nicht geschafft, einen Spannungsbogen zu erzeugen. Die ersten 200 Seiten füllen eine recht langweilige Flucht mit wenigen neuen Erkenntnissen. Ein Lesegenuss sieht für mich leider anders aus!




- Cass -

Im ersten Band habe ich Cass für ihre Art bewundert. Sie wirkte auf der einen Seite immer recht zerbrechlich, doch innerlich besaß sie eine enorme Stärke. Als sie im ersten Teil zu Kip stieß, habe ich die Freundschaft und die Vertrautheit der beiden genossen, doch das in diesem Buch natürlich nicht mehr vorhanden. Stattdessen versinkt sie erst einmal in ihrer Trauer, die aber im Grunde gar keine richtige Trauer ist.

Ohne Kip wirkte Cass auf mich wie eine halbe Personen. Sie treibt nur durch die Geschichte und wäre Zoe und Piper nicht, würde Cass vermutlich in einem tiefen Loch versinken. Cass hat für mich demnach leider keine weitere Entwicklung in diesem Teil durchgemacht. Ganz im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, mich immer mehr von ihr zu entfernen. Die neue Cass war mir teilweise viel zu melancholisch. Sie besaß kaum noch Stärke und zeigte keine Eigeninitiative mehr! Deswegen kann ich hier auch nicht mehr viel über sie sagen!

- Zoe und Piper -

Neben Cass werden in "Das Feuerzeichen, Rebellion" besonders Zoe und Piper in Szene gesetzt. Sie sind Zwillinge und verstehen sich sehr gut, was in dieser Welt eine Ausnahme ist. Zoe ist ähnlich wie Cass recht düster, fast schon mürrisch. Wieso sich Cass und Zoe also nicht so recht verstehen wollen, weiß ich nicht!

Piper war der Anführer der "Rebellen", doch nun ist er auf der Flucht und will mit Cass und Zoe wieder Anschluss finden, um die Omegas zu retten. Piper empfand ich als angenehmen Charakter, auch wenn mir sein Innerstes bis jetzt verborgen geblieben ist.




So viele Monate habe ich mich auf die Fortsetzung von "Das Feuerzeichen" gefreut und nun wurde ich leider bitter enttäuscht. Ich weiß jetzt, warum ich Bücherreihen selten anziehend finde - es ist immer der schwache Mittelteil, der mir komplett die Lust nimmt!

Leider habe ich bei diesem Band keinerlei Zugang gefunden. Die ersten 200 Seiten werden mit einer langweiligen Flucht und das Umherstreifen durch das Land gefüllt. Schade fand ich hier auch, dass im Buch auf eine Karte verzichtet wurde. So konnte ich der Route der drei leider nicht folgen und habe mich sehr stark gelangweilt.

Nach gut 250 Seiten geht es dann erst los. Schade, dass hier schon die Hälfte des Buches hinter einem liegt und die Autorin sich für ein eher unspektakuläres Highlight entschieden hat. Die "Schlacht" in der Mitte des Buches war zwar überraschend und hat auch kurzzeitig für Abwechslung gesorgt, aber ich muss sagen, dass ich kein Freund von Kriegen bin, vor allem da die "Rebellen" eigentlich wissen müssten, um was es dabei geht. (Zur Anmerkung: Es sterben ja nicht nur die Alphas, sondern zeitgleich immer auch ein Omega!)

Die ganze Thematik rund um die Problematik der Zwillingsgeburten kam mir hier viel zu kurz. Die Autorin schockt zwar an einigen Stellen mit Gewalt, aber letztendlich hat die Geschichte für mich das Besondere verloren.

Erst im letzten Drittel nimmt das Buch dann Fahrt auf und es tauchen einige neuen Ideen rund um eine ominöse Arche auf. Was das alles ist, möchte ich hier nicht verraten, aber zum Ende hin wird die Geschichte dann doch noch interessant und liefert neue Erkenntnisse. Ich muss jedoch auch hier sagen, dass mir ein gewisser roter Faden gefehlt hat. Cass, Zoe und Piper verfolgen so manchen Plan und ich habe noch keinen davon durchschaut. Überraschungen gab es zum Ende hin zwar einige, die es aber leider nicht mit dem grandiosen Showdown aus dem ersten Teil aufnehmen konnten. Ich hoffe, dass er Abschluss der Trilogie wieder punkten kann, denn der Mittelteil war leider die reinste Qual für mich!



Leider ein sehr schwacher Mittelteil, der sich die ersten 200 Seiten nur mit Nebensächlichkeiten beschäftigt und das Niveau des ersten Bandes nicht halten kann. Ich möchte zudem die alte, starke Cass zurück und wieder die Problematik der Verbundenheit der Zwillinge spüren. Ich hoffe, der dritte Teil wird diesen Teil in Vergessenheit geraten lassen!

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.







9 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    das klingt ja überhaupt nicht gut! Anscheinend hat man es hier wieder mit der typischen Mittelteilproblematik zutun. Bei mir ist das Buch noch nicht angekommen, dabei habe ich mich bisher sehr darauf gefreut. Na, ich bin ja gespannt.

    Was du hier von Cass schreibst, schraubt meine Erwartungen mal runter. Dann werde ich mal abwarten, wie mir die Fortsetzung gefällt.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole!
      Ich bin gespannt, was du sagen wirst! Eigentlich habe ich den ersten Teil echt geliebt und hatte ahnliches von diesem Band erwartet, aber du hast Recht, es ist wohl das typische MittelbandProblem! Ich hoffe, der letzte Band kann das noch mal rumreissen!

      Liebe Grüsse
      Jessi

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  2. Hallo,

    vielen Dank für Deinen Kommentar bei mir. Da musste ich doch gleich mal Deine Rezension lesen ;-) .

    Ich muss sagen, dass ich generell nicht immer schwache Mittelteil gelesen habe. Bei der Clockwork Reihe von Cassandra Claire fand ich alle Teile nahezu gleich, auch bei der Hex Hall Reihe.

    Dieser hier war einfach nur schrecklich und aus meiner Sicht nur Geld macherrei. So ein langweiliges Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen und für mich steht fest, ich werde das nicht fördern und den Dritten Teil, auch wenn er gut bewertet werden sollte, nicht lesen oder rezensieren.

    LG
    die Yvi
    yvisleseecke.blogspot.de

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  3. Wisst Ihr, ich bin der Meinung, dass diese Bücher ja auch durch ein Lektorat gehen. Sowas müsste da definitiv auffallen. Wir sind übrigens auch nicht die einzigen beiden, denen dieser Teil nicht gefällt.

    Ein vernünftiges Lektorat hätte doch entschieden, dass es keine Triologie bedarf, sondern 2 Teile daraus gemacht. Und genau deshalb bin ich der Meinung, dass dies wieder nur wegen des Geldes gemacht wurde.

    Ich bin so mega enttäuscht, weil die Idee mit den Zwillingen und der Welt toll ist, aber dass macht mich echt wütend. Verschenkte Lesezeit.

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    1. Hi Yvi,

      ich sehe es absolut wie du! Ich denke dieser Teil war jetzt einfach nur Geldmacherei... Trilogien verkaufen sich eben gut, weil man unbedingt die Fortsetzung lesen muss.

      Leider hat die AUtorin hier aber echt viel falsch gemacht. Schlimm fand ich die ganze "Flucht" am Anfang, das hat sich ja auf gut 200 Seiten erstreckt ... Dann kam auch nur ein kleines Highlight mit der Schlacht und dann schon ein paar spärliche Informationen über die Arche und die Zwillinge. Da hätte man wahrscheinlich echt auf diesen Teil verzichten sollen und gleich ein Ende schreiben können. Aber nein, es musste ja ein Mittelband her, um das alles zu strecken! ;(

      Ich war übrigens auch megaenttäuscht, vor allem da ich mich so lange gefreut habe und dann war das Lesen so eine Qual. Wäre es kein Reziexemplar gewesen, hätte ich es wohl abgebrochen!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Genauso ging es mir auch, ich hätte es auch nach 150 Seiten abgebrochen, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre.

      LG
      die Yvi

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  4. Hey,

    immer dieses Gestrecke auf drei Teile, das scheint im Moment ein regelrechter Wahn zu sein :D Manchmal ist eine Geschichte einfach erzählt und fertig. Schade eigentlich, weil ich die Idee des Buches richtig interessant fand (Dystopien ja generell erst einmal immer :D ).

    Liebe Grüße,
    Jasmin

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  5. Hallöchen,
    ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich deine Rezension auf meinem Blog verlinkt habe. Du kannst dir das HIER anschauen.

    Alles Liebe, Nelly

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