Samstag, 27. Februar 2016

[Rezension] Der Lavendelgarten - Lucinda Riley

Titel: Der Lavendelgarten
Autor: Lucinda Riley
Genre: Roman
Verlag:  Goldmann
Seitenzahl: 512
Cover und Inhaltsangabe ©  Goldmann



"Jahrelang hat Emilie de la Martinières darum gekämpft, sich eine Existenz jenseits ihrer aristokratischen Herkunft aufzubauen. Doch als ihre glamouröse, unnahbare Mutter Valérie stirbt, lastet das Erbe der Familie allein auf Emilies Schultern. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, ein herrschaftliches Château in der Provence. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war – einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal der de la Martinières für immer bestimmen sollte. Doch schließlich erkennt Emilie, dass es noch nicht zu spät ist, die Tür zu einer anderen Zukunft aufzustoßen …"




Ich habe es endlich geschafft, ein Buch von Lucinda Riley zu lesen. Von der Autorin habe ich schon sehr viel gehört, vorwiegend Positives und doch haben mich ihre Bücher irgendwie nie so direkt angesprochen, was wohl daran lag, dass ich bis dato mit dem Thema Familiengeheimnisse nicht viel anfangen konnte. Jetzt kann ich jedoch sagen, dass das Lesen des Buches hier ein wahrer Genuss war!

Die Geschichte gliedert sich in zwei Zeitstränge und genau das macht dieses Buch so interessant. Gierig habe ich besonders die Vergangenheit von Constance in mich aufgezogen, eine tragische Geschichte aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Lucinda Riley hat ein riesiges Talent, Emotionen mit wenigen Worten zu beschreiben und allen Charakteren Leben einzuhauchen, ganz gleich wie winzig ihre Rolle in der Geschichte doch ist. Das ist bewundernswert und ich bin froh, sie nun endlich auch als Autorin für mich entdeckt zu haben!




Im Jahr 1998 treffen wir auf Emilie de la Martinières, die zu Beginn des Buches ihre Mutter verliert und im Anschluss ein Haus in der Stadt und ein Chateau erbt. Wir lernen Emilie als sehr naive junge Frau kennen, die zwar ihren eigenen Weg gegangen ist und sich von dem Adel ihrer Familie abgewandt hat, aber dennoch nur schwer eigene Entscheidungen treffen kann! Natürlich ist sie mit dem plötzlichen Erbe überfordert und möchte im ersten Moment am liebsten alles verkaufen, um die Last loszuwerden. Im Laufe der Zeit spürt sie jedoch eine Verbindung zu dem Stadthaus und ihrer Familie, vor allem, als sie von dem Pächter ihres Weingutes Jacques eine geheime Geschichte über ihren Vater, aber auch über eine Frau namens Constance erfährt!

Emilie trifft während ihres Aufenthalts im Stadthaus auf einen Mann namens Sebastian. Auch er spielt noch eine wichtige Rolle, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten! Emilie selbst hätte ich an manchen Stellen am liebsten geohrfeigt. Ihre naive Seite passt zwar zur Geschichte, aber als Leser merkt man schnell, welche Fehler sie macht! Ihre Entwicklung im Laufe des Buches hat mich aber positiv überrascht und gerade zum Ende hin habe ich mitgefiebert, dass alles für sie noch gut ausgehen wird!

Jetzt kommen wir zu der Geschichte aus der Vergangenheit. Dort lernen wir Constance (die Sebastians Großmutter ist!!!) zur Zeit des zweiten Weltkrieges kennen. Sie wird von England als Agentin ins besetzte Frankreich geschickt, da sie selbst Sprachkenntnisse besitzt und als Frau nicht so auffällt. In Frankreich angekommen, ändert sich jedoch alles. Der ganze Plan, an den sie sich halten soll, löst sich in Luft auf und Constance findet sich in einer ganz neuen Welt wieder, in der sie eine Fassade aufrecht erhalten muss. Constance ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist eine sehr mutige und aufopferungsvolle junge Frau, die ich beim Lesen nur bewundern konnte!




Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Buch über eine Familiengeschichte so in den Bann ziehen könnte, aber "Der Lavendelgarten" hat es tatsächlich geschafft. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, hier ein ganz besonderes Buch in den Händen zu halten, ein Buch, das einen auch zwischen dem Lesen nicht loslässt! Ich habe mich immer wieder dabei erwischt, wie ich darüber nachgedacht habe, was mit Constance damals passiert ist und wie alles wohl zu Ende gegangen ist. Die Ungerechtigkeit des Krieges, die Machtlosigkeit, aber auch der Kampfeswille waren auf jeder Seite zu spüren und ich konnte bei der Sicht aus der Vergangenheit kaum aufhören zu lesen!

Zu Beginn hatte ich aus der Sicht von Emilie jedoch ein paar Probleme. Sie wirkte mir zu naiv, zu manipulierbar und alles ging bei ihr sehr schnell. Im Endeffekt muss ich aber sagen, dass dies doch zu ihrem anfänglichen Charakter gepasst hat. Sie ist zwar eine Frau, die auf eigenen Beinen steht, aber dennoch mit vielen Dingen schlicht und ergreifend überfordert ist. Da ist es klar, dass sie sich nach einer schützenden Hand sehnt!

Im Laufe des Buches lernt sie die Geschichte von Sebastians Großmutter kennen, die während des Krieges auf Emilies eigene Familie getroffen hat. Die ganzen Verwicklungen fand ich ausgesprochen klug und ich habe wirklich mit allen Personen mitfiebern können. Das Ende hat mir dann auch zugesetzt, denn es kommen noch so einige Wahrheiten ans Licht und es gibt einige Fäden, die bis in die Zeit von 1998 spinnen. Hier hat die Autorin wirklich ein rundum perfektes Werk geschaffen, dass mich nach dem Ende trotz einiger emotionaler Momente doch zufrieden zurückgelassen hat!




Mein erstes Buch von Lucinda Riley wird sicher nicht mein letztes gewesen sein. "Der Lavendelgarten" war für mich eine sehr emotionale Geschichte, die mich auf jeder einzelnen Seite mitfiebern ließ! Mehr davon!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten!


9 Kommentare:

  1. Juhu!! *im Kreis herumtanz*
    Du hast dein erstes Riley-Buch intus!! Eigentlich gehört das ja schon fast gefeiert! ;)

    Genau wie dir, haben mir auch die Vergangenheitsteile am besten gefallen, wobei ich sagen muss, dass der Gegenwartspart mit der Zeit auch immer fesselnder wurde.

    Also wenn dir "Der Lavendelgarten" schon so gut gefallen hat, dann wart mal aber, bis du andere Bücher der Autorin gelesen hast ... Für mich war dieses Buch nämlich nicht ihr bestes Werk, von den 7, die ich bisher gelesen habe.

    Alles Liebe ♥,
    Janine

    P.S.: Bei "Schreibstil" im ersten Absatz sollte es wohl "das Lesen des Buches hier ..." heißen. ;)

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    1. Hi Janine :D

      Ja, Jippie! Und du bis im Grunde "Schuld" daran, obwohl ich dir echt dankbar bin! Hätte ich gewusst, dass Lucinda Riley wirklich soooooo gut schreibt, hätte ich ihre Bücher wohl schon vorher mal angeschaut! Ich dachte immer dieses Genre wäre überhaupt nichts für mich, aber jetzt bin ich echt froh, mal wieder was Neues entdeckt zu haben! :D Ich werde auch nach und nach noch ihre anderen lesen, bald erscheint ja anscheinend auch ein Neues!

      Und ja, danke für das Fehlerchen! :D Leben/Lesen, passt ja irgendwie beides, aber hab es gleich geändert! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Ja, genau, "Helenas Geheimnis" erscheint bald - und habe ich sogar schon hier bei mir Zuahuse. Meine Leserundengirls und ich werden es in einer Leserunde Mitte März lesen. ;)
      Aber sag mal, war "Die dunklen Mauern von Willard State" nicht auch ein bisschen ein Familiengeheimnisroman (mit ein wenig Psycho gewürzt)?

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  2. Hallo Jessi,

    es hat dir tatsächlich gefallen! :-D Das freut mich! Also, hier fand ich den Gegenwartsstrang auch sehr spannend, der kommt mir bei anderen Büchern schwächer vor. Und bei Emilie muss ich dir zustimmen. Am Anfang hatte ich so mit ihr zu kämpfen, weil sie mir zu naiv durch's Leben ging und mir sehr verwöhnt vorgekommen ist.

    Jedenfalls freut es mich, dass du es mit Lucinda Riley versucht hast. Ich versinke gern in ihren Familiengeschichten.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole :D
      Wir scheinen ja einen echt ähnlichen GEschmack zu haben :D Diese Naivität fand ich ja am Anfang auch anstrengend, aber insgesamt fand ich das Buch sehr toll!

      Ich werde jetzt auch auf jeden Fall noch weitere Bücher von ihr lesen!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hallo Jessi,

      ja, derzeit sind wir beim Lesen ähnlich unterwegs, daher füllt sich hier auch meine Wunschliste regelmäßig. :-D

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  3. Liebe Jessi,

    ehrlich gesagt sind solche Bücher übethaupt nichts für mich. Aber deine Rezension liest sich schon gut. Und wenn das Buch dich überzeugen konnte, sollte ich es vielleicht auch mal versuchen :-) Von der Autorin habe ich jetzt schon häufiger gehört. Meine Ma ist tota angetan von ihr. Vielleicht plündere ich mal ihr Bücherregal. Sie tut das bei mir oft genug :-)

    Liebe Grüße
    Nadine

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    1. Hi Nadine :D

      Witzigerweise habe ich das vorher auch immer gedacht, also das solche Geschichten absolut nichts für mich sind, aber irgendwie habe ich dann schon so viel Schwärmerei von den Büchern gehört und es einfach mal ausprobiert! :D
      Wenn deine Mutter die Bücher hat, kannst du ja einfach mal ein paar Seiten reinschnuppern! Vielleicht gefällt es dir ja auch!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  4. Das Buch steht schon auf meiner WuLi! Aber wirklich tolle Vorstellung. ♥

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